Unser erster kleiner Ausflug weg von der Habitat Sur Reserva in die Stadt Leticia wird gleich zu einem kleinen Abenteuer: Kaum angekommen und kurz über den Markt geschlendert, fegt ein stürmisches Gewitter über die Stadt herein. Wir können uns gerade noch in ein Café flüchten, als es wie aus Kübeln zu schütten beginnt. Nach wochenlanger Trockenheit regnet es ausgerechnet dann, als wir nach einwöchiger Lethargie endlich ausgehen.

Kaum angekommen und kurz über den Markt geschlendert, fegt ein stürmisches Gewitter über die Stadt herein.

Wir bestellen Açai-Eis. Glacé in den Tropen? Sind wir noch ganz bei Trost?! Nun, der Ort sieht so aus, als könnten wir es wagen. Mit unseren Logenplätzen am Fenster haben wir beste Sicht auf das Geschehen draussen: Es blitzt und donnert, die Leute suchen Schutz, und die Tuk-Tuks stieben in alle Himmelsrichtungen davon. Innert weniger Minuten ist alles wie ausgestorben. Nur die Sturmböen fegen durch die Strassen, den Regen vor sich hertreibend, und die kleine Palme vor dem Eingang biegt sich tief durch und scheint fast wegzufliegen.

Es blitzt und donnert, die Leute suchen Schutz, und die Tuk-Tuks stieben in alle Himmelsrichtungen davon.

Und kaum haben wir unser Eis erhalten, drückt das Regenwasser zur Decke herein, die sich in der Mitte des Raumes bedrohlich durchbiegt. Mit einem lauten Krachen fällt eine Deckenplatte herunter, und mit ihr ein Schwall Wasser. Gut stand niemand darunter! Wenigstens ist nun der Druck von der Decke weg. Flugs stehen Eimer da, um das weiterhin herabtriefende Wasser aufzufangen, und die Angestellten mobben die riesige Wasserlache darum herum auf. Ab sofort ist das Café «cerrado» (geschlossen), doch wir dürfen in Ruhe unser dunkelviolettes Eis schlecken.

Wir geniessen unser trockenes Plätzchen und gucken aus dem Fenster in die Welt.

Zwanzig Minuten später ist der Sturm vorüber, der Regen jedoch hält noch eine ganze Weile an. Wir geniessen unser trockenes Plätzchen und gucken aus dem Fenster in die Welt. Irgendwann ist der See im Café aufgewischt, das Lokal wieder geöffnet, neue Gäste kommen, der Regen hört auf. Als die Musik-Schlaufe wieder bei Lied eins beginnt, ziehen wir weiter.

P.S. Das Açai-Eis war wunderbar, und es hat uns auch nicht geschadet 😉

Kolumbiens Wundertüten
Dann wenn es nicht regnet

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