Etwas unerwartet, dass ich schon wieder etwas zu Regen schreiben kann. Aber gut, dies ist schliesslich immer-wenn-es-regnet.ch…

Unerwartet, weil wir irgendwie nicht damit gerechnet haben, dass es in Cartagena regnen würde.

Unerwartet, weil wir irgendwie nicht damit gerechnet haben, dass es in Cartagena regnen würde. Weil immer alle gesagt haben, dass es in Cartagena so heiss und die Sonne unglaublich intensiv sei, und wir unbedingt und immer Sonnencrème einstreichen sollen. Nun, zu unserer Ankunft hat die Sonne alles gegeben, genau wie uns prophezeit wurde. Es war heiss. Unerträglich heiss. So heiss, dass man Schweissausbrüche bekam, wenn man die Sonnencrème-Tube nur schon ansah.

So heiss, dass man Schweissausbrüche bekam, wenn man die Sonnencrème-Tube nur schon ansah.

Der nächste Tag begann ebenfalls sonnig, doch dann zogen Wolken auf. Uns kam’s entgegen auf unserem Spaziergang durch die Stadt. So brauchten wir nicht andauernd den Häuserwänden entlang zu schleichen, um der stechenden Sonne zu entkommen. Die Wolken wurden aber immer schwärzer, und den ersten Regenguss verbrachten wir unter einem Balkon. Der weitere Regen war moderat. Unter Vordächern und an Hausmauern entlangschleichend (diesmal, um den Regen zu meiden) kehrten wir in die Unterkunft zurück, wo wir nur leicht angefeuchtet ankamen. Dann begann es zu blitzen und donnern, und es fielen richtig fette Regentropfen. Später mussten wir nochmals raus und wurden dabei ordentlich feucht.

Doch das war noch gar nix. Just zum Abendessen kam es echt dicke.

Doch das war noch gar nix. Just zum Abendessen kam es echt dicke. Der Himmel öffnete seine Schleusen, das Wasser stürzte nur so herab. Die Regenrinnen liefen über, die Kanalisation war am Anschlag, und die Strassen wurden zu Flüssen, durch die sich die Autos pflügten. Der 25 cm hohe Randstein war meist grad noch nicht überflutet. Allerdings sprangen die Regentropfen (und alle anderen Sturzbäche, die sich von den Dächern ergossen) vom Asphalt hoch, so dass man trotzdem gehörig nass wurde, von oben wie von unten. Da nützt auch ein Schirm nicht mehr viel.

Die Regenrinnen liefen über, die Kanalisation war am Anschlag, und die Strassen wurden zu Flüssen, durch die sich die Autos pflügten.

Eine Situation, die ich gut von Buenos Aires kenne. Dort mit dem zusätzlichen Übel, dass man meist noch einen ewig weiten Heimweg hat (weil seeehr grosse Stadt), die Metro nicht mehr fährt (weil zuviel Wasser im Tunnel), demnach kein Taxi mehr zu erwischen ist (weil alle schon besetzt) und Busfahren auch fast unmöglich (weil alle Haltestellen hoffnungslos von Menschen überfüllt. Ganz zu schweigen davon, dass wahrscheinlich gar kein Bus kommt). Es bleibt einem nicht viel mehr übrig, als heim zu latschen, kilometerweit, pflotschnass. Kein Vergnügen mit Flipflops. Und auch nicht, wenn es kalt ist.

Da nützt auch ein Schirm nicht mehr viel.

Aber DAS Problem hatten wir in Cartagena nicht, da war es hübsch warm. Dampfend warm. Und wir haben sogar ein Taxi für den Rückweg gefunden, das uns heimgeschwommen hat 🙂

P.S. Beim Veröffentlichen dieses Beitrags: Im Vergleich zu Texas und Bangladesh alles ganz harmlos. Das soll noch gesagt sein. Überdies war es nicht der letzte Regen auf dieser Reise…

Viel von etwas
Kaffeeland Kolumbien

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